Röntgendiagnostik

Funktionsprinzip

Röntgenstrahlen werden bereits seit mehr als 100 Jahren in der medizinischen Diagnostik eingesetzt. Trotzt neuerer Techniken wie Computertomographie oder Kernspintomographie haben sie in der modernen Radiologie noch immer einen hohen Stellenwert. Röntgenstrahlen sind elektromagnetische Wellen, die in einer Röntgenröhre entstehen. Sie haben die Eigenschaft, den menschlichen Körper zu durchdringen. Dabei werden sie je nach Dichte und Dicke bzw. nach Zusammensetzung der Gewebe in der zu untersuchenden Region abgeschwächt. Die aus dem Körper austretenden Strahlen werden bei der digitalen Technik auf einen Film oder Detektor projiziert und erzeugen dann ein zweidimensionales Bild. In der Medizin werden Röntgenstrahlen künstlich erzeugt. Sie kommen jedoch auch als natürliche Bestandteile des Sonnenlichtes oder als kosmische Höhenstrahlung vor. Ein Transatlantikflug entspricht beispielsweise der Dosis, die bei einer Röntgenaufnahme der Lunge in zwei Ebenen entsteht.

Mit der Methode des digitalen Röntgens kann die Strahlendosis im Vergleich zur analogen Technik um bis zu 70 % reduziert werden. Zudem ist die Bildqualität erheblich besser. Da die Daten elektronisch gespeichert werden, können Details vergrößert oder aufgehellt werden. Fehlbelichtungen und Wiederholungsaufnahmen werden so in aller Regel vermieden. Die Archivierung mit modernen Systemen macht jederzeit einen schnellen Vergleich mit früheren Bildern möglich. Zudem ist ein elektronischer Versand an den behandelnden Arzt kein Problem.

Einsatzbereiche

Die wichtigsten Anwendungsbereiche des digitalen Röntgens sind folgende:

  • Herz-Thorax-Röntgen
  • Skelett-Aufnahmen
  • Röntgenuntersuchung der Magen- und Darmpassage
  • Röntgen des Abdomens
  • Röntgenuntersuchungen der Speiseröhre
  • Röntgenuntersuchungen der Nieren und der ableitenden Harnwege
  • Diagnostik von Galle und Gallenwegen

Verfahren

Für die Untersuchung ist keine spezielle Vorbereitung notwendig. Sollte es erforderlich sein, dass Sie nüchtern kommen müssen (z. B. bei Röntgenuntersuchungen des Magen-Darmtrakts), werden wir Sie darüber im Vorfeld informieren. Vor der Untersuchung legen Sie in der Umkleidekabine bitte die Kleidung ab, die die zu untersuchende Region bedeckt. Lassen Sie bitte auch Ketten, Ringe und sonstige metallische Gegenstände in der Kabine. Im Röntgenraum werden Sie von einer Assistentin entsprechend der Untersuchungsregion gelagert, also vor den Röntgenschirm gestellt oder gelegt. Die Strahlung wird ausschließlich auf die zu untersuchende Körperregion eingeblendet. Meist werden Aufnahmen aus unterschiedlichen Einfallswinkeln benötigt. Dazu werden Sie von der Assistentin umgelagert. Für die Untersuchung bestimmter Organe reicht das natürliche Kontrastverhalten des Körpers nicht aus, so dass künstliche Kontrastmittel benötigt werden, die entweder oral (z. B. beim Röntgen des Magen-Darmtrakts oder intravenös (z. B. für die bildliche Darstellung der Niren, Gallenwege oder Blutgefäße) verabreicht werden.

Röntgenuntersuchungen ohne Kontrastmittel können prinzipiell bei jedem Patienten durchgeführt werden. Ausnahme ist eine vorliegende Schwangerschaft, sofern die Diagnostik nicht für eine lebenswichtige Therapie der werdenden Mutter erforderlich ist. Die modernen Kontrastmittel sind in aller Regel gut verträglich. Zur Sicherheit informieren Sie uns jedoch bitte bei einer notwendigen Kontrastmittelgabe im Vorfeld über eventuell vorliegende Erkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion, Allergien oder schwere Nierenerkrankungen.